Open Change und Eclipse Embedded präsentieren am 12. und 13. Juli 2011 in Stuttgart:

Software Kompetenz für die Zukunft
Die neuen Rollen des Menschen und der Technologie

Mittwoch, 13. Juli 2011

Das Unternehmen erneuern

Die Erneuerung des Unternehmens war das übergreifende Thema am Dienstagnachmittag auf der Open Change-Konferenz.
 Den Auftakt machte Dr. Stefan Kaduk von der Musterbrecher Managementberatung. Muster zu brechen war auch der Gegenstand seiner Präsentation. Den Einstieg bildete ein Zitat von William James: „Viele Leute glauben, dass sie denken, wenn sie lediglich ihre Vorurteile neu ordnen.“ Davon ausgehend wurden in einem kleinen Experiment den Zuhörern 3 Zahlenreihen gezeigt (Bild) mit der Frage wo die Zahlen 15,16 und 17 einzuordnen sind. Die Lösung der korrekten Zuordnung lag nicht in den Zahlenwerten sondern der ästhetischen Form (spitz, rund, gemischt) -  keiner der Zuhörer hatte dies zunächst erkannt sondern ein Zahlenwertmuster gesucht. 

Im Hauptteil des Vortrags wurde das Konzept der emotionalen und persönlichen Bandbreiten von Menschen eingeführt. Diese Bandbreiten sind existent und Menschen bleiben innerhalb dieser von außen unveränderlichen Bänder, daher müssen diese Bandbreiten genutzt werden für Veränderungen. Aber nur 20% der Arbeitszeit von Managern werden für Arbeit am System Unternehmen verwendet, während der Rest im System gearbeitet wird. Dies ist insbesondere vor dem Hintergrund, dass Komplexität nur selten wirklich eliminiert werden kann. Denn am Ende steht die Frage wo Komplexität liegen oder behandelt werden soll. Die notwendigen Veränderungen, auch des Führungsstil, sollte auf der Grundlage von Sozialkontrolle statt Systemkontrolle, Freiwilligkeit statt Fremdverpflichtung, Angstfreiheit statt Entwicklungsdruck und Fragen statt Antworten stehen. Hierzu sollten auch kontraintuitive Frage gestellt werden, wie: „Was kosten unsere Einsparungsprogramme? Wie viel Verschwendung brauchen wir, um erfolgreich zu sein?“ Zum Abschluss empfahl der Experte: „Experimentieren Sie mit ihren Mustern“, denn Veränderung muss auch von innen kommen durch einladen und ermutigen. Hierbei sollte jede Führungskraft an ihrer Haltung arbeiten.

Im Anschluss sprach Jürgen Geck über Geschäftsmodelle mit Open-Source und wie wichtig es wäre eine gemeinsame Datenaustauschplattform zu haben. Dabei geht er davon aus, dass Open Source passiert wenn Leute zusammen Dinge entwickeln und verbreiten – abgesehen von juristischen Definitionen. Gleichzeitig ist die Evolution in der IT von (Einzel-)Computern (PCs) über Services (mit Open Source im Web) hin zu den Menschen in einer vernetzten Welt (facebook, …). Erst mit den Menschen wurde dann die IT auch wirklich interessant auch für Nicht-Techniker. Aber eine entscheidende Frage bleibt: Was ist mit den Daten? Nur durch die Austauschbarkeit der Daten würde die Cloud wirklich für geschäftliche und private Nutzung abheben. Dabei schlug der Referent statt komplizierten XML-Formaten vor, einfache Formate zu nutzen, welche HTML als Container und damit das Web nutzen können.

Den Abschluss bildete Sebastian Oschatz von MESO Digital Interiors zur "Kreativität zwischen Technologie und Gestaltung". Er bezog sich auf die Schwierigkeit von Gestaltern und Informatikern miteinander zu reden. Insbesondere die „informierte Willkür“ der Gestalte kann für die Informatiker anstrengend sein.  Aber auch Programmierer können zu Gestaltern werden mit Hilfe der Sprache VVVV –einer visuellen Programmiersprache. Die Regeln und Ansätze dabei: Trust in graphics, have powerful modules, avoid clutter, don't stop the flow (program while the program is running), make errors exciting, Hierdurch wird ein schnelles Prototyping möglich, so dass für Designprozesse VVVV die gleichzeitige Erarbeitung von Werkzeugen und Werkstück ermöglicht.

Der interessante Spannungsbogen des Nachmittags wurde aktiv begleitet durch Diskussionen mit den Referenten. Vor dem Hintergrund einer positiven Veränderung ist das Aufbrechen von Mustern wichtig und kann durch die entsprechenden Werkzeuge unterstützt werden. Wichtige Erkenntnis ist auch, dass Werkzeugauswahl in der IT momentan noch durch die mangelnde Datentransferierbarkeit eingeschränkt ist.

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